(28.09.2016) Der Meersburger Gemeinderat stimmt dem Plan und den Kosten für die Erweiterung zu. Die Maßnahme verschlingt rund 4,4 Millionen Euro. Die Stadt rechnet mit 3,3 Millionen Euro
Zuschüssen
So soll die Vorderseite der erweiterten und umgebauten Meersburger Sommertalschule aussehen. Der Anbau, in dem Bürgermeister und Räte auch die Option für eine Mensa haben möchten, ist links zu
sehen.
So soll die Vorderseite der erweiterten und umgebauten Meersburger Sommertalschule aussehen. Der Anbau, in dem Bürgermeister und Räte auch die Option für eine Mensa haben möchten, ist links zu
sehen. | Bild: Planungsbüro mmp
Die Sommertalschule soll erweitert und umgebaut werden, zunächst für rund 4,441 Millionen Euro. Der Gemeinderat bewilligte die von Architekt Tobias Müller vorgestellte Planung und
Kostenberechnung und beauftragte die Verwaltung, den Antrag für die Schulbauförderung zu stellen. Die Stadt rechnet mit Zuschüssen von rund 3,32 Millionen Euro.
Obwohl es noch nicht um den Baubeschluss ging, entspann sich im Gremium eine rege Diskussion. Dabei standen die Kosten im Mittelpunkt sowie die Frage, wie sicher der Schulstandort Meersburg sei.
Bürgermeister Martin Brütsch sagte, derzeit sei die Gemeinschaftsschule "eineinhalbzügig". Er betonte: "Wenn man von Investitionen von rund sechs Millionen Euro ausgeht, dann muss der
Schulstandort auch garantiert sein."
Entsprechende Fragen richteten sich an Kurt Caspari vom Schulamt Markdorf, der der Sitzung beiwohnte. Eine verbindliche Antwort konnte Caspari, dem vor allem Heidrun Funke (Grüne) zusetzte, nicht
geben. Das Schulamt sei neutral. Was die politische Lage angehe, sehe es so aus, "dass der Standort gesichert ist".
Das Schulamt schätze die Meersburger Gemeinschaftsschule. Allerdings, so Caspari: "Wir können nur empfehlend auf Meersburg hinweisen, aber Einfluss auf die Eltern haben wir nicht.
" Er erklärte, wenn es an einer Gemeinschaftsschule zweimal hintereinander einen Eingangsjahrgang mit unter 16 Schülern gebe, "dann soll die Schule auslaufen". Doch derzeit gebe es keine neuen
Anträge auf Gemeinschaftsschulen, und wenn er den Meersburger Entwurf sehe, dann sei es schon "eine attraktive Sache, Schüler hierher zu schicken".
Markus Waibel (FW) meinte: "Als wir uns für die Gemeinschaftsschule entschieden, war klar, dass wir uns auch für eine Erweiterung entschieden haben." Es sei gut, dass man den anstehenden Neu- und
Umbau auf drei Haushaltsjahre verteilen könne. Peter Schmidt (CDU) befürchtete jedoch, dass drei Jahre nicht reichten, da in der Stadt auch "andere Baustellen wie Therme und Flüchtlingsunterkunft
anstehen". Er fragte den Architekten, ob sich die Bauabschnitte nicht stecken ließen. Müller meinte, eine "Feinjustierung" wäre denkbar. Georg Dreher (CDU) sagte: "Ich bin überzeugt, dass wir
noch einiges einsparen können." Ihm sei die Planung zu teuer, er werde nicht zustimmen. Michael Gilowsky (Umbo) meinte, der Architektur könne er "voll zustimmen". Mit den Kosten habe er auch
Probleme, doch "wenn sie in diesem Rahmen bleiben, bin ich rundum zufrieden".
Brütsch unterstrich: "Im Moment geht es darum, dass wir auf jeden Fall den Antrag für den Zuschuss haben." Er hob hervor, dass der Auswärtigenanteil in der Gemeinschaftsschule bei über 50 Prozent
liege und äußerte die Hoffnung, dass eine kommunenüberschreitende Finanzierung künftig geregelt werde. Auch beherbergt die Schule derzeit zwei Vorbereitungsklassen für Flüchtlinge, in denen es
noch "Luft gibt", sagte Rektor Ritter auf Brütschs Nachfrage. "Mehr als zwei können wir schon wegen der Raumsituation nicht bilden", so Ritter.
Monika Biemann (Umweltgruppe) meinte, um den Schulstandort zu sichern, "haben wir gar keine andere Wahl als die Erweiterung". Ulrike Wirbatz (SPD) meinte, auch eine Mensa sei in Zukunft ein Thema
und widersprach damit Biemann, die diese als verzichtbar unter "Wunschkonzert" angeführt hatte.
Für die zunächst anstehende Erweiterung sieht der Zeitplan so aus: Bei einem Baubeschluss im November 2016 könnte der Neubau ab Januar 2019 nutzbar sein, der zweite, aufgestockte und umgebaute
Teil ab Dezember 2019.
Georg Dreher und Werner Endres (beide CDU) stimmten mit Nein, Funke enthielt sich der Stimme.
Ferner informierte Müller, dass man während der Sommerferien im ersten Bauabschnitt bereits einen Fluchtsteg am Pavillon sowie, im Schulinnern, sogenannte Lerninseln eingebaut habe.
Schulerweiterung
Die Pläne sehen auf der Nord- und Westseite einen dreigeschossigen, flachen Baukörper vor. Außerdem soll die Pausenhalle aufgestockt werden. Entlang der Nordseite sollen weitere Räume entstehen.
Die Programmfläche des Neubaus beträgt 941 Quadratmeter. Die Umbaufläche liegt bei 1000 Quadratmetern. Die Maßnahmen kosten 4,441 Millionen Euro. Zusätzlich stehen Sanierungs- und
Brandschutzarbeiten für weitere 1,92 Millionen Euro an. Künftige Optionen wären die Erweiterung der Grundschule zur Ganztagsgrundschule für rund eine Million Euro sowie der Neubau einer Mensa für
rund 1,4 Millionen Euro. Unterm Strich kostet das Gesamtpaket 8,5 Millionen Euro. (flo)
Link zum Artikel:
http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/meersburg/Ja-zu-Erweiterungs-Entwurf-fuer-Meersburger-Sommertalschule;art372486,8925181